Startseite

www.jesusarchive.com


Pontius Pilatus und der Hohe Rat 


Nach der Gefangennahme wurde Jesus vor den Hohen Rat geführt. Der Hohepriester verhörte ihn ausgiebig. Dabei sagte Jesus aus, dass er der Messias sei. Dies wurde von Hohen Rat als Blasphemie interpretiert. Darauf stand die Todesstrafe, die schon am nächsten Tag beschlossen wurde. Es ist unklar, ob dazu ein Prozess stattfand, oder ob die Entscheidung direkt vom Hohepriester gefällt wurde.

Da der Hohe Rat ein Todesurteil aufgrund der römischen Besatzung nicht vollstrecken konnte, wurde Jesus zum römischen Statthalter Pontius Pilatus gebracht. Damit dieser überhaupt einen Grund hatte, ein Todesurteil zu sprechen, wurde die Anklage so umgewandelt, dass die politischen Aspekte im Vordergrund standen. Für einen Römer war es unwichtig, ob Jesus dem jüdischen Gott frevelte. Es konnte ihm aber nicht egal sein, wenn Jesus einen Aufstand plante.

Deswegen begründete der Hohe Rat die Anklage damit, dass Jesus zum „König der Juden“ werden wolle. Diese Beschuldigung wurde nicht entkräftet und somit blieb Pontius Pilatus keine andere Wahl, als Jesus zum Tode zu verurteilen. Angeblich hatte die aufgebrachte Menge die Möglichkeit, Jesus gegen Barabbas, einen verurteilten Kriminellen, einzutauschen. Doch die aufgebrachten Juden ließen sich nicht darauf ein. Sie forderten den Tod am Kreuz. Historiker bezweifeln diese Darstellung, da Jesus viele Anhänger hatten. Somit ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich die ganze Menge gegen ihn wenden konnte. Zudem gab es für Pontius Pilatus keinen Grund, Jesus oder Barabbas freizulassen.

Viel wahrscheinlicher ist, dass Pontius Pilatus ein großes Interesse daran hatte, Jesus hinzurichten. Damit sollte allen Juden der römische Herrschaftsanspruch auf grausame Weise verdeutlicht werden. Dies war bei den Römern durchaus üblich. Wenn sich eroberte Völker an die vorgegebenen Regeln hielten, konnten sie in Frieden und Wohlstand leben. Doch wenn sie aufrührerisch wurden, kannten die Römer keine Gnade. In dieser Hinsicht war Jesus eines von vielen Opfern. Die negative Rolle, die den Juden in der biblischen Geschichte zukommt, wurde zur Grundlage für den christlichen Antisemitismus.

 



© Jesus Archive | Impressum