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Die Kreuzigung


Nach der Verurteilung wurde Jesus den Folterknechten zugeführt. Die Geißelung, eine grausame körperliche Züchtigung, war fester Bestandteil der Todesstrafe. Schließlich verhöhnten die römischen Soldaten den gepeinigten Gefangenen und demütigten ihn. Danach würde Jesus gezwungen, sein Kreuz zu schultern und zum Richtplatz zu tragen. Da er unterwegs die Last schließlich nicht mehr tragen konnte, wurde Simon von Kyrene, der zufällig am Weg stand, gezwungen, das Kreuz für ihn zu tragen.

Die Kreuzigung wurde keineswegs für Jesus erfunden. Sie war bei den Römern eine beliebte Hinrichtungsmethode, wenn es darum ging, Nachahmungstäter abzuschrecken. Die genaue Methode ist unklar, doch die Hingerichteten wurden vermutlich im Liegen auf das Kreuz genagelt. Der Tod trat durch Erschöpfung ein. Dies konnte mehrere Tage dauern. Je nach Laune der römischen Soldaten konnte die Qual noch erhöht werden. So wurde den durstigen Gekreuzigten z.B. Essig gereicht. Jesus starb nach etwa sechs Stunden.

Zusammen mit Jesus wurden zwei weitere Aufrührer gekreuzigt. Wer sie waren und warum sie ebenfalls hingerichtet wurden, ist nicht überliefert. Doch die herausgehobene Stellung Jesu wird in den Quellen durch den Umstand betont, dass den beiden anderen Gekreuzigten nach einer Weile die Beine gebrochen werden. Dies verkürzte den Todeskampf deutlich. Diese Gnade erfuhr Jesus nicht.

Nachdem der Tod eingetreten war, ließen die Römer üblicherweise den Körper am Kreuz verwesen. Als sichtbares Mahnmal sollte das Kreuz jeden daran erinnern, welches Schicksal ihm blühen könnte, wenn er sich nicht der römischen Herrschaft beugte. Doch Josef von Arimathia erhielt unmittelbar nach dem Tod die Erlaubnis, Jesus vom Kreuz zu nehmen. Damit wurde auf die religiösen Gefühle der jüdischen Bevölkerung Rücksicht genommen. Nach jüdischen Glauben muss möglichst schnell eine Beisetzung der Überreste stattfinden. Dieses Zugeständnis überrascht ein wenig angesichts der Tatsache, dass vorher keinerlei Gnade geübt wurde. Doch der römische Pragmatismus lässt dieses Vorgehen durchaus möglich erscheinen. Vielleicht waren die ausführenden Soldaten auch der Ansicht, dass sie ihre Aufgabe bereits mehr als erfüllt hatten.

 

 



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