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Der Beginn der Passionsgeschichte in Jerusalem


Die Passionsgeschichte beschreibt das Leiden Christi, dass seinen grausamen Höhepunkt in der Kreuzigung findet. In der Bibel beginnt die Passion mit dem Einzug in Jerusalem. Auf einem Esel reitet Jesus in die Stadt und wird dabei von Pilgern bejubelt. Doch anders als von vielen Juden erhofft, ist Jesus nicht gekommen, um die weltlichen Herrscher zu vertreiben. Vielmehr demonstriert er seine Machtlosigkeit durch den demütigen Ritt auf dem Esel. Er tritt nicht als Nachfolger des legendären Königs David an, sondern als Vertreter eines neuen, modern ausdrückt, Pazifismus.

Die römischen Besatzer waren daran interessiert, die Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten. Jesus war nicht der erste Jude, der als vermeintlicher Messias in die Stadt einzog. Um jeden Aufstand im Keim zu ersticken, schritten die römischen Truppen deswegen meist sehr früh ein. Aus diesem Grund wird der Einzug von den meisten Forschern als Legende angesehen. Hätte erst tatsächlich so stattgefunden, wie er in der Bibel geschildert wird, wäre Jesus schon zu diesem Zeitpunkt festgenommen worden.

Unzweifelhaft ist jedoch, dass mit dem Besuch Jerusalems Jesus gewillt ist, den Konflikt mit den Sadduzäern und den Römern zu suchen. Es muss ihm völlig klar gewesen sein, dass sein Verhalten von den Machthabern nicht geduldet werden konnte. Insofern ist der Einzug in Jerusalem der bewusst kalkulierte Beginn eines Leidensweges. Da Jesus als Sohn Gottes seine Bestimmung kannte, ist dies auch nicht weiter verwunderlich.

Eine seiner ersten Handlungen in Jerusalem ist die Vertreibung von Geldwechslern und Opfertierhändlern aus dem Tempel. Auch in diesem Fall darf bezweifelt werden, ob es sich um historische Tatsachen handelt. Ein allzu forsches Auftreten hätte ganz sicher die römischen Wachen auf den Plan gerufen. Es kann aber durchaus sein, dass es sich um einer kleinere Aktion handelte, die nicht sonderlich aufgefallen ist. Auf jeden Fall zog er sich damit den Unmut der jüdischen Führung zu, die ihre Autorität angegriffen sah. Auch deswegen erfährt Jesus später, als es um seine Hinrichtung geht, keinen Rückhalt aus dieser Gruppe.

 

 



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