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Die Verhaftung


Die Hintergründe der Verhaftung Jesu sind unklar. Ob der Hohepriester Kaiphas verantwortlich war oder doch die römischen Besatzer, lässt sich aus den Quellen nicht eindeutig klären. Beide Möglichkeiten sind denkbar, da beide Seiten Interesse daran hatten, den „Unruhestifter“ Jesus aus dem Verkehr zu ziehen.

Judas Iskariot, einer der zwölf Apostel, verriet Jesus. Er führte ein Truppenkommando zu Jesus und seinen Jüngern. Dies geschah nachts, damit es keinen Aufruhr in der Bevölkerung geben konnte. Man nahm an, dass Jesus über viel Rückhalt verfügte und seine Gefangennahme problematisch hätte werden können. Die Jünger reagierten feindselig und setzten sich zur Wehr. Doch Jesus hielt sie zurück und fügte sich in sein Schicksal. Die widerstandlose Hinnahme der Verhaftung überraschte wohl auch die Soldaten, die mit deutlich mehr Widerstand gerechnet hatten.

Der Name Judas wurde durch seine Tat zum Synonym für Verräter. Doch in der christlichen Lehre gab es immer wieder Stimmen, die betonten, dass erst die Tat des Judas die Passionsgeschichte überhaupt ermöglichte. Sein Verrat wird als notwendiger Teil der Heilsgeschichte gesehen. Diese Deutung ist auch deswegen sinnvoll, weil Jesus mehrfach den Verrat ankündigte.

Für Historiker, die ohne religiöse Grundhaltung die Quellen interpretieren, ist es unklar, was die genauen Motive des Judas waren. Von einigen wird vermutet, dass er in Absprache mit Jesus gehandelt hat. Andere glauben, dass er Jesus durch die Gefangennahme dazu zwingen wollte, sich als Messias zu offenbaren. Dies wäre die Voraussetzung gewesen, um einen Aufstand gegen die römischen Besatzer zu beginnen. Aus dieser Sicht wird auch der spätere Suizid des Judas verständlicher. Durch seine Fehleinschätzung wäre Jesus dann erst in die Hände seiner Mörder gekommen. Aus christlicher Sicht ist dies jedoch zweitrangig, da der Opfertod Christi vorbestimmt war und als Ziel schon lange vorher feststand.

In der Kunst ist die Gefangennahme häufig dargestellt worden. Giotto hat z.B. diese Szene mit ihren ganzen menschlichen Abgründen hervorragend eingefangen.

 

 



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