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Jesus und die Frauen


Im Philippusevangelium, einer apokryphen Schrift, wird behauptet, dass Jesus verheiratet war. Da dies die einzige Quelle zu diesem Umstand darstellt, ist unter Historikern und Religionswissenschaftlern umstritten, ob es sich um die Wahrheit handelt. Doch es ist durchaus denkbar, dass Jesus eine Frau hatte. Sein öffentliches Wirken beginnt erst spät und es war üblich, dass Männer schon jung heirateten. Einige Forscher glauben, dass dieser Fakt in den Evangelien und anderen Quellen bewusst unterschlagen worden ist.

Für die Verhältnisse der damaligen Zeit war Jesu Umgang mit Frauen sehr ungewöhnlich. Das Patriarchat war im Judentum und im Rest der Welt unumstritten. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass Jesus sich insbesondere den Frauen zuwendete, die ganz unten in der gesellschaftlichen Ordnung waren. Er kümmerte sich zum Entsetzen seiner Jünger sogar um Prostituierte. Vor seinem Tod wurde er von einer Frau gesalbt. Es waren auch Frauen, die das leere Grab entdeckten.

Doch bei allem Fortschritt gab es auch eine Verschärfung der bestehenden Gebote. Der Ehebruch war schon vorher verboten, aber Jesus bekräftige die Regel noch einmal und fasste sie sogar noch etwas enger. Seinen Jüngern verbot er die Ehe nicht. Er befreite sie vielmehr von der Verpflichtung zu heiraten. Das ist ein großer Unterschied, der später im kirchlichen Zölibat nicht mehr erkennbar war.

Mit Eva gibt es im Alten Testament eine Frau, die einen großen Sündenfall begeht. Damit war das Frauenbild für viele Jahrhunderte vorbestimmt. Im Neuen Testament werden die Frauen deutlich positiver dargestellt. Allerdings gibt es keine Gleichberechtigung. Dies wäre auch sehr seltsam, denn das Neue Testament kann nicht über die Vorgaben der Zeit hinausgehen. Frauen sind im NT abhängig von der Gnade des Mannes und im besten Falle erfüllen sie die Rolle der Mutter hingebungsvoll. Dieses Frauenbild hat in konservativen Kreisen bis heute überlebt. Die katholische Kirche ist auch im 21. Jahrhundert nicht über die Vorgaben des Neuen Testaments hinausgegangen.

 

 



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