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Jesus als Heiler


Die göttliche Kraft, die Jesus zugeschrieben wird, wird in den Evangelien durch zahlreiche Heilungen und andere Wunder illustriert. Jesus heilt Aussätzige, die Schwiegermutter des Petrus, Blinde, Taubstumme und andere Kranke. In vielen Fällen legt er dazu die Hand auf, doch auch eine Fernheilung wird dokumentiert. Manchmal wird auch eine schrittweise Heilung angenommen, ähnlich wie bei einem Arzt.

Damit ein Kranker geheilt wird, muss er glauben. Wer stark im Glauben ist, darf auch auf eine Genesung hoffen. Dieses Motiv ist bei fast allen Heilwundern zu finden. Der pädagogische Charakter ist offensichtlich. Christen sollen nicht zweifeln, sondern einen möglichst starken Glauben ausbilden.

Im Mittelalter wurde daraus die Idee entwickelt, dass Krankheit die Folge von schwachem Glaube sei. Diese Umkehrung des ursprünglichen Gedankens ist auch heute noch bei Christen zu finden. Das Gesundbeten, das in einigen Freikirchen praktiziert wird, ist direkt abgeleitet von dieser Vorstellung.

Etwas weitergehend ist die Annahme, dass es Orte gibt, an denen Gott wirkt. Einer der berühmtesten Wallfahrtsstätten ist z.B. Lourdes. Dorthin pilgern Kranke, um Heilung zu erfahren. Die zahlreichen Wunder, von denen berichtet wird, genügen vielleicht nicht wissenschaftlichen Kriterien, aber ihre Existenz lässt sich in der christlichen Anschauung mit dem Verweis auf die Heiltätigkeit Jesu erklären. Wenn Jesus als Gottes Sohn Kranke geheilt hat, dann kann Gott dies selbstverständlich auch tun.

In den Evangelien geschehen die Heilwunder Jesu übrigens fast immer ohne besondere Voraussetzung. Jesus fragt die Kranken nicht nach ihrem Glauben und bringt die Krankheit auch nicht in einen Zusammenhang mit begangenen Sünden. Die Heilung ist in der Regel nicht an Bedingungen geknüpft. Sie geschieht, weil Jesus seinen Anhängern zeigen möchte, dass Gott mit ihm ist. Die Außenwirkung ist letztlich wichtiger als die Heilung selbst. Sie kann als symbolische Handlung verstanden werden, die Zweifler verstummen lassen soll. Auch unter Jesus Gefolgschaft gab es Leute, die nicht sicher waren, ob es sich bei ihrem Anführer tatsächlich um Gottes Sohn handelte.

 



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